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  Raffis Bericht zum CONCERT FOR GEORGE
Bin gestern völlig überraschend von einem Radiokollegen eingeladen worden, nachfolgend meine persönlichen Eindrücke des CONCERT FOR GEORGE:

Unverhofft kommt eigentlich nicht so oft, wenn dann aber doch, dann so, dass man noch lange daran zurückdenken kann !

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Mir ist es am Montag, den 03.11.2003, so gegangen. Mein Radio-Kumpel Volker Jordan hatte mich zu einem mysteriösen BLIND DATE eingeladen. Die einzige Info, die ich hatte: ICH HOLE DICH UM 17.15 UHR AB !

Ich wußte echt nicht, wo es hingehen sollte... meine Vermutung, wir würden in Richtung Münster fahren, zerschlug sich bereits nach wenigen Minuten, als Volker Kurs auf das Ruhrgebiet nahm. NA, IMMER NOCH KEINE IDEE ??, grinste mein Fahrer mich an.... nee, keine Idee...

Schließlich landeten wir im Ruhr-Park in Bochum vor einem riesigen Kino-Komplex... Aha, dachte ich, wir gehen ins Kino. Bestimmt irgendeine Pre-View oder etwas in dieser Richtung, dass es dann aber letztlich in den Konzertfilm CONCERT FOR GEORGE gehen sollte, damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Logo, am 03.11. lief der Film mit dem Gedenkkonzert für George Harrison, das am 29. November 2002 in der Londoner Royal Albert Hall stattgefunden hatte, in einer einmaligen Kinopremiere in einigen ausgesuchten Kinos in Deutschland an, bevor das Ganze Ende des Monats schließlich als DVD veröffentlicht werden wird. Tja, und Kumpel Volker hatte beim großen WDR zwei Freikarten für diesen Abend gewonnen und sich für mich als Beifahrer und Mitgucker entschieden.... unterm Strich, liebe Leute, eine wirklich gute Wahl vom Jordan !!

Nachdem wir die obligatorische Werbung im Kino über uns ergangen gelassen haben, startete dann im zur Hälfte gefüllten Kino der Film. Olivia Harrison zündete zu Beginn des Konzertes einige Kerzen auf der Bühne an und nicht nur über der Royal Albert Hall, auch über Kino 3 in Bochum lag eine andächtige Ruhe. Mit I WANT TO TELL YOU gesungen im Duett von Eric Clapton und Jeff Lynne ging es dann los.

Besonders Eric Claptons Engagement haben wir wohl alle dieses denkwürdige Konzert zu verdanken. Es geht die Legende um, dass Ende der 60er einmal in London an einer Wand geschrieben stand CLAPTON IS GOD ! Und tatsächlich, da ist wirklich etwas dran !!!

Alle beteiligten Musiker, die an diesem Harrison-Tribute-Konzert teilgenommen haben, zeigten, dass sie ihr musikalisches Handwerk sensationell gut beherrschten. Einige von denen, die sich momentan in den weltweiten Charts herumtreiben und meinen sie wären musikalisch die Größten, die sollten sich diesen Film in Ruhe anschauen, um ihren Ohren und Augen beizubringen, wie man wirklich Musik macht !!

Dass Harrisons Sohn Dhani seinem Vater sehr ähnlich sieht, haben wir Beatles-Fans immer schon gewußt, aber nach diesem Film ist klar, dass George in seinem Sohn weiterlebt. Hört sich abgedroschen an, ist aber so... Dhani Harrison spielte an der Seite der Superstars zumeist die akustische Gitarre und man hatte wirklich das Gefühl, da steht der junge Geo rge aus den 60ern auf der Bühne. Unterstützt wurde der Eindruck zudem noch durch ein riesiges George-Foto aus Beatles-Zeiten, dass über der Bühne schwebte.

Der Konzertfilm wird in seinen knapp 100 Minuten überhaupt nicht langweilig... zu vielschichtig ist die Musik von George Harrison gewesen, die von den beteiligten Musikern (neben Eric Clapton und Jeff Lynne u.a. Tom Petty, Billy Preston, Gary Brooker, Albert Lee, Klaus Voormann, Ravi Shankar, Joe Brown, Monthy Python und nicht zuletzt Ringo Starr und Paul McCartney) hervorragend präsentiert wird.

Kann man in so einem hervorragenden Film auch noch Dinge erkennen, die wirklich darüberhinaus hervorzuheben sind ??
Jawoll, kann man... ist natürlich wie alles auf dieser Welt höchst subjektiv, aber diese Szenen waren meine persönlichen Favoriten des CONCERT FOR GEORGE:

- Dhani Harrison bezeichnet in einem Inte rview Ringo Starr als ONKEL RINGO
- Paul McCartneys Version von ALL THINGS MUST PASS
- Eric Claptons Spiel auf der akustischen Gitarre mit den indischen Musikern
- Die Präsentation von SOMETHING... McCartney beginnt allein auf der Ukulele und erst danach setzt die Band komplett ein.
- IS`NT IT A PITY... mit der Blende von den Proben zum Live-Auftritt
- Billy Prestons Version von MY SWEET LORD
- und schließlich die Dankesworte von Dhani Harrison am Ende des Konzertes und natürlich das Finalliedchen von Joe Brown... spätestens da, war das Gänsehaut-Felling da !

Gab es auch etwas, was ich an dem Film persönlich zu kritisieren hätte ?
Eigentlich nicht, nur zwei Szenen empfand ich als störend... zum Einen wurde Ringo Starrs PHOTOGRAPH durch eine Interviewpassage unterbrochen, zum Anderen der Song HANDLE WITH CARE. Da hätte man sich doch lieber de n kompletten Song auf die Ohren gewünscht.
Na ja, und etwas lustig ist dann auch immer die Übersetzung mit deutschen Untertiteln... wenn z.B. ein Musiker auf die Bühne kommt und HELLO in die Masse ruft, muß man das doch heutzutage bestimmt nicht mehr mit einem HALLO als Untertitel übersetzen. Das hat im Bochumer Kino ab und zu für Erheiterung gesorgt.

Fazit:
Ein toller Film... ich freue mich auf die DVD, die als Doppel-DVD gemäß Amazon am 17.11.2003 erscheinen soll. Nochmals DANKE an Kumpel Volker, dass er mir die zweite Freikarte überlassen hat.

Volker, Dir persönlich viel Glück bei weiteren Gewinnspielen, und wenn Du mal nicht weißt, wer Dich in diesen Fällen begleiten soll... Du hast meine Adresse :-))



Kommentare
1 Kommentar vorhanden

#1 by Gone Troppp
Hallo! Danke für Deinen Bericht! Natürlich habe ich den Film inzwischen auf DVD gesehen, aber hier in Finnland lief er gar nicht im Kino. Die deutsche Übersetzung war das einzige, was ich an dem Film auszusetzen habe. Teilweise sogar falsch übersetzt und oft einfach überflüssig, wie das von Dir genannte Hallo.