"Horsti" in Hamm
|
Unsere "radioaktive" Erdbeere Ralf begab sich in seiner Heimatstadt Hamm/Westfalen zur Autorenlesung des ehemaligen "Star Club"-Geschäftsführers Horst Fascher ("Let The Good Times Roll") in den "Hoppegarden". More: Im Rahmen des zehnten „Literarischen Herbstes“ kam Horst Fascher am 10. November nach Hamm in den „Hoppegarden“. Grund: „Eine Lesung mit Musik“ – so stand es im Programm. „Horsti“ sollte dort aus seinem Buch „Let The Good Times Roll“ vortragen, und um die Zuhörer in Star-Club-Stimmung zu versetzen, war die WA-Band (das ist eine Formation aus Redakteuren unserer heimischen Zeitung... „Westfälischer Anzeiger“, also kurz „WA“) angeheuert worden. Zur Location... der „Hoppegarden“ ist eine Szene-Kneipe in Hamm und erinnerte an diesem Abend bestimmt auch bewusst ein klein wenig an den legendären Hamburger Club. Bevor Horst Fascher dann erstmals zu Wort kommen sollte, legte die WA-Band ein erstes Set hin... und denen machte es sichtlich Spaß, denn es waren doch gut und gerne über 200 Besucher zur Lesung eingetrudelt... die ließen sich auch nicht durch einen Eintrittspreis an der Abendkasse in Höhe von 7 Euro abschrecken. Mit „Blue Suede Shoes“ oder „Johnny B. Goode” sorgte die 6-köpfige Formation für einen gelungenen Start in den Abend. Schließlich begrüßte der Leiter der Hammer Stadtbüchereien Dr. Volker Pirsich die Anwesenden. Auch er strahlte über das ganze Gesicht, weil die Veranstaltung solch guten Zulauf erhalten hatte. Horst Fascher kam dann – wie gewohnt – mit Kappe auf die Bühne und trug ein schwarzes T-Shirt mit dem rot-farbigen Slogan „Let The Good Times Roll“... auf dem Rücken eine große 70, darüber der Schriftzug „Fascher“, ähnlich wie ein Fußballtrikot. Volker Pirsich erklärte, dass diese Veranstaltung eigentlich keine Lesung im engeren Sinne sei, da Horst Fascher nicht aus seinem Buch vortragen, sondern erzählen würde... und das wurde dann ganz locker und unterhaltsam. Volker Pirsich brauchte seinem Gast gar keine großen Stichworte zuwerfen, der plauderte seine Anekdoten unterhaltsam ins Mikrofon. Die ersten gut 70 Seiten seines Buches wurden nicht erwähnt, Fascher erzählte gleich wie er die Beatles kennen lernte und wie es mit Manfred Weißleder zur Gründung des Star-Clubs kam. Die meisten Schmunzelmomente im Saal erntete Horst Fascher, wenn er von seinen und den Beatles-Frauengeschichten erzählte. Horst plauderte wirklich aus dem Nähkästchen, und es war höchst unterhaltsam. Die Beatles standen ausdrücklich im Vordergrund seiner Erzählungen. Lediglich die Fats Domino – Geschichte aus seinem Buch tanzte ein wenig aus der Reihe. Zwischen Faschers Erzählungen griff dann immer wieder die WA-Band zu ihren Instrumenten... mit „Love Me Do“ (ziemlich schief gesungen, aber ne tolle Mundharmonika), „I Saw Her Standing There“, „Hey Jude“, „Get Back“ und „While My Guitar Gentley Weeps“ (sehr stark gespielt !!!) gab es im Laufe des Abend natürlich auch Beatles-Coverversionen zu hören. Während einer musikalischen Einlage legte ich mir dann doch noch Faschers Buch zu und ging zu ihm, um es mir signieren zu lassen. Wir haben dann noch ein paar nette Worte gewechselt, aber für ein Kurzinterview war es einfach zu laut. In der Horst Fascher-Ecke waren zudem seine Frau Birgit, zwei Mitglieder von Ian & The Zodiacs und von Johnny & The Hurricanes anzutreffen. Äh, Horst,... ich heiße Ralf... Die letzten zehn Minuten des Gespräches zwischen Volker Pirsich und Horst Fascher waren dann die emotionalsten des gesamten Abends. Horst erzählte von seiner Knastzeit, wie es zum Ende vom Star-Club gekommen ist und seinem „St. Pauli-Verbot“. Als er dann vom Tode seiner beiden Kinder sprach, stockte ihm des öfteren die Stimme. Kein Halten mehr vor lauter Rührung gab es bei Fascher... über 200 Leute im Saal und er weinte, als er darüber berichtete wie er seine jetzige Frau nach all den erlebten Schicksalsschlägen kennen lernte. Sein Buch beendet Horst mit dem Satz: „Birgit hat wieder Freude und Frieden in mein Leben gebracht, allem wieder einen Sinn gegeben.“... dieser Horst Fascher mag ja vielleicht nicht jedermanns Geschmack sein, aber diesen letzten Satz nehme ich ihm nach diesem Abend wirklich ab. Birgit und Horst... Fazit: Keine neuen Geschichten von „Horsti“, besonders wenn man sein Buch bereits gelesen hat, aber die Art der Präsentation war schon sehr unterhaltsam und am Ende auch unheimlich emotional. Er sollte mal darüber nachdenken, sein „Let The Good Times Roll“ vielleicht noch als Hörbuch aufzunehmen... |
Kommentare | |
2 Kommentare vorhanden |
#1 by Dr. O'Bell
|
|
Hi Ralf, es ist immer wieder schön, wenn Erdbeeren so leidenschaftlich von Beatles- bzw. Beatles-related-Ereignissen berichten! "Thumbs up!" :-) Viele Grüße Ansgar |
#2 by James_Paulchen
|
|
Hallo Ralf Ein sehr schöner Bericht, den ich mit Freude gelesen habe. Schön auch mal von einer anderen Seite einige Eindrücke von der Person Horst Fascher zu lesen. Auch ich nehme ihm nach deinem Bericht seine Emotionen mehr ab denn je. Beste Grüße nach Hamm Sebastian |