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 48.  George Harrison in der Royal Albert Hall, 06.April 1992
 1992 hatte Thorsten (geeorgefromhenley) das Glück, George Harrison live in concert zu erleben.
 Für die Zugaben kam sogar noch Ringo Starr mit auf die Bühne ... .
 Nachfolgend sein damaliger Bericht für das Fanzine "A Ticket To Write", mit einigen Updates.

Zeitungsanzeige Der Blick, den ich von meiner Loge auf George hatte, entsprach in etwa der Perspektive der langen und bekanntesten Amateuer-Videofassung. Der Filmer muss eine Etage über uns gesessen haben... Mein Begleiter hat seinerzeit ein paar schlechte Bilder davon machen können.
 
Zu erwähnen sei noch ergänzend zu meinem damaligen Bericht, dass es eine Wahlveranstaltung zur bevorstehenden britischen Parlamentswahl war und auch die deutsche "Natur Gesetz Partei" in der Zeit an den Markt ging. In der deutschen Werbezeitung dieser Partei war ein Konzertbericht mit Foto drin, den ich aber nie bekommen konnte.
     
Die ganze Anreise war ein völliger Alptraum und wir wähnten uns schon irgendwo in der Pampa während George sein Konzert spielte. Glück gehabt, dass wir trotz alledem pünktlich da waren. Wir saßen echt auf heißen Kohlen. Aufgrund der späten Anreise hatten wir auch keine Zeit zur Hotelsuche und sind dann von Mitternacht bis zum Frühzug durch London geeiert... Wenigstens war es trocken...;-) Die Planung war seinerzeit: Abfahrt 7 Uhr Wuppertal Elberfeld - Ankunft 14 Uhr in London und dann Hotelsuche und "an der Halle abhängen"... Daraus wurde nichts, weil die Schnellfähren kaputt waren und wir statt einer halben Std. Fahrtzeit ca. 4 Std. (gefühlte 10 Std.) zuzügl. der Wartezeiten brauchten... In Paddington angekommen, haben wir uns dann tatsächlich an der Schlange der auf die Taxis wartenden braven Briten gedrängelt, das Taxi mit einem "Driver drive on" in Beschlag genommen und ihn zur Albert Hall genötigt... Ich dachte, gleich werden wir von der Meute verprügelt… Am Dienstag nachmittag war ich dann wieder zu Hause und am nächsten Morgen wieder im Büro.... Da war ich noch Azubi. Ringos Pressekonferenz war übrigens anläßlich "Time Takes Time".
 
Viele der unten genannten Zitate habe ich den Bootlegs entnommen, ganz genau hatte ich mir das während der Show nicht merken können, obwohl ich mir fleißig Notizen gemacht hatte - als Anhaltspunkt hatte ich seinerzeit die ersten Bootlegs mit Japan Shows. Als das Bootleg-Video auf den Markt kam, habe ich eine Kopie an Dhani geschickt - kam aber leider keine Antwort.
 
Weil das eben mein persönliches Highlight war, sammle ich gerade davon alles, was ich an Tickets oder Fotos kriegen kann - auch doppelt und dreifach. Am Morgen haben wir uns auch einen dicken Schwung an Zeitungen mitgenommen, die alle darüber berichteten. Da sind die Briten sehr aktuell und ich habe eine schöne Mappe zusammen. An Tonquellen habe ich glaube ich 4 verschiedene, wobei die "Hijack Band" die beste ist.
 
Ach ja, im deutschen Werbevideo der Naturgesetz Partei war ebenfalls ein kurzer Ausschnitt aus den Proben zu sehen, bei dem George "Taxman" spielte (anscheinend hat die Presse nur diesen politischen Titel filmen dürfen). Es gab auch einige kurze Interview Statements und diverse Fotos. George trug zu der Zeit wieder einen Schnurbart - in Japan war der ab. Ihr müsst mal darauf achten - das Cover zur Live in Japan CD und die entsprechenden Werbeanzeigen haben einen Unterschied - mal ist der Schnurbart auf der Zeichnung und mal nicht...
 
Wenn ich geahnt hätte, dass es die letzte und einzige Chance auf George war, hätte ich es NOCH mehr aufgesogen und auch riskiert, eine eigene Kamera mitzunehmen. Wir hatten aber Bedenken, wegen der Einlasskontrollen (die es dann doch nicht gab - Grr). Mein Begleiter ist zu den Zugaben in die erste Reihe runtergerannt, während ich oben auf die Taschen aufpassen musste...
 
Es werden viele Fans in meinem Alter bestätigen - irgendwie hatte man wirklich die Hoffnung, dass da noch eine kleine Tour folgen könnte, zumal George in den Jahren 1986 - 1992 unglaublich oft bei Gigs mitgespielt hat oder auf Platten von Kollegen zu hören war. In der Cloud 9 / Wilbury Phase war er aktiv wie seit den ganz frühen 70er Jahren nicht mehr... Leider wurde dann daraus nichts mehr und Live-Auftritte ab 1993 gab es ja so gut wie gar nicht mehr (ich muss mal in meine Dateien schauen....). Im Oktober 92 an gleicher Stelle spielte George dann While my Guitar zusammen mit Gary Moore bei dessen Konzert und davon ist weder ein Foto noch ein Ton aufgetaucht....
 
Nachfolgend also der Bericht garniert mit Fotos und Sammlerstücken, die ich über die Jahre gesammelt habe...
 
Gruß Thorsten
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(ATTW 24)
George Harrison Back In The UK George kommt am Nachmittag in der RAH an
 
Als ich am Donnerstag, dem 02.04.1992 MTV's "News at night" anschaute, wurde ich ganz schön überrascht: "George Harrison gibt am 06.04.1992 ein Konzert in der Londoner Royal Albert Hall - sein erstes Solokonzert in Europa!" Es ist Georges erster Auftritt in der Albert Hall seit dem 15.09.1963, damals spielten noch die Stones im Vorprogramm der Beatles! Nach einem Telefonat mit der Konzertkasse der Albert Hall, welches mir dieses Datum bestätigte, griff ich dann sofort zu und bestellte für mich und einen Freund jeweils ein Ticket der besten noch erhältlichen Kategorie. Es waren am Donnerstagabend noch ca. 1.000 Karten erhältlich, was mich ziemlich überrascht hat! Später erfuhr ich jedoch den wahrscheinlichen Grund dafür. Das Konzert wurde von der "Natural Law Party", einer neuen Partei organisiert, die in etwa mit den Grünen vergleichbar wäre, wenn deren Ursprung nicht in der Transzentalen Meditation des Maharishi Yogi zu finden wäre! George tritt also zur Promotion dieser Partei auf. Der Kartenvorverkauf lief deshalb auch schwer an, weil man es an diesem Donnerstag, an dem diese News auch in den Zeitungen das erste Mal stand, noch für eine Wahlveranstaltung und nicht für ein Konzert hielt. Ich war mir auch unsicher, was mich da erwartet!! Ich hatte also meine Kartenreservierung für eine 27.50 Pound teure Karte in der Tasche und fuhr am Konzerttag morgens um 7.00 Uhr mit der Bahn nach London. Als wir nach diversen Cancelungen von diversen Fähren mit sechsstündiger Verspätung um 19.30 Uhr (!) in London ankamen, hatten wir dann doch noch Glück und schafften es durch "Taxiklau" noch rechtzeitig zur Halle, wo das Konzert auch offiziell um 19.30 Uhr beginnen sollte. Gott sei Dank hatte das Konzert noch nicht begonnen - es standen schließlich noch einige Hundert vor den Eingängen. Beim Anstehen vor dem Ticketschalter lief uns dann noch Ringo über den Weg, der unter großem Presserummel die Halle betrat. Ringo hatte am Vormittag im Londoner Dorchester Hotel in einer Pressekonferenz seine neue LP und Tournee angekündigt und angemerkt, daß er nicht mit George spielen wird! In der Halle angekommen bemerkte ich, daß unsere Loge direkt neben der der Beach "Boys" Mike Love, Bruce Johnston und Alan Jardine lag. Vier Logen neben uns wiederum saß Ringo zusammen mit seinem Sohn Jason und seiner Tochter Lee. Die Beach Boys gaben mir bereitwillig Autogramme und ließen sich mit mir fotografieren.
 
Ringo war wohl auf Autogrammwünsche nicht gut zu sprechen und wies mich auf mein Bitten nach einem Autogramm "I came especially from Germany" mit einem "I don't care where you come from" zurück... Andere Fans hatten auch kein Glück!
Mein TicketBeach Boys Autogramm

Ansage von Joe Walsh
 Um 20.00 Uhr kam dann George nach Ankündigung des "Natural Law Party" - Spitzenkandidat auf die Bühne und wurde mit einem ohrenbeteubenden Gejubel und einer "ständing ovation" von den 5.000 Leuten in der ausverkauften Halle empfangen! Nachdem sich die Menge beruhigt hatte, bedankte sich George fürs Kommen und begrüßte die Fans. Er kündigte Joe Walsh an und ging von der Bühne. (Dies hat mich alles sehr an das "Bangla Desh Konzert" erinnert.) Walsh spielte alleine am Klavier die Ballade "Pretty maids all in a row". Nach dem Song kamen die Begleitmusiker auf die Bühne. Zur Band gehörte auch Ringos Sohn Zak. Bis auf ihn spielten sie auch später bei George mit. Walsh spielte dann noch "In the city", "Life in the fast lane", " Funk # 49" und "Rocky mountain way", wobei er ja "Life..." und "Rocky..." auf der Ringo-Tour 1989 auch gespielt hat. Nach seinem Set um 20.30 Uhr kam zu unserer noch größeren Überraschung Georges "Nachbar" Gary Moore auf die Bühne und Walsh verließ die Bühne. (George hatte für Clapton damals "That kind of woman" geschrieben und aufgenommen und es auch mit Moore für dessen "Still got the blues" - CD eingespielt. Moore revangierte sich mit dem Solo auf "She's my baby" der Wilburys). Gary Moore spielte dann vier Bluesrockstücke: "Walking by myself", "The sky is crying" "The blues is allright" und "Still got the blues". Danach gab es bis ca. 21.30 Uhr eine halbstündige Pause, in der Wilbury-Songs über die Lautsprecher liefen. Die beiden Gitarristen Walsh und Moore kamen beim Publikum, welches eigentlich wegen Harrison (vor allem nicht wegen der Partei) gekommen ist, gut an. Es war nur für die meisten ungewohnt Bluesrock zu hören - mir gefiel es jedoch sehr gut, vor allem, da ich mit einem "Vorprogramm" gar nicht gerechnet habe!!

 Um 21.30 Uhr kamen die Musiker auf die Bühne, die Harrison begleiten sollten. Es war in der Hauptsache die Eric Clapton Band, die George auch in Japan begleitet hatte: Chuck Leavell (key.), Steve Ferrone (drums), Andy Fairweather Low (git.), Gregg Phillinganes (key.) Ray Cooper (perc.) und die beiden Backgroundsängerinnen Tessa Niles und Katie Kissoon. Zusätzlich ein renomierter Studiobassist namens Will Lee und der Tom Petty - Gitarrist Mike Campbell, der die Leadgitarre spielte. Warum Eric Clapton nicht mitspielte war mir ein Rätsel, vielleicht stimmten die Streitgerüchte nach der Japan Tour wirklich? Clapton hat jedoch später erklärt, daß er sich im Urlaub befunden hat!

Die Proben für das Konzert, welches innerhalb von nur 6 Tagen nach der Idee stattfand, wurden am 05.04.1992 in den Shepperton Filmstudios in Surrey abgehalten, wobei auch zeitweilig die Presse filmen (MTV "News at night") und fotografieren durfte. Das Harrison Konzert begann mit dem von Fairweather Low gespielten Riff von "I want to tell you" bei dem George unter frenetischen Beifall die Bühne betrat. In diesem Augenblick sprang alles von den Stühlen und viele der im Innenraum sitzenden rannten vor die Bühne. Bei diesem Stück teilten sich George und Campbell die Soli. Als zweites Stück wurde "Old brown shoe" gespielt, wobei Fairweather Low die Slidegitarre spielte. Beim nächsten Song "Taxman" sangen die beiden Backgroundsängerinnen anstatt "Mr. Wilson und Mr. Heath", wie auf der Originalversion, die aktuellen Politikernamen "Mr. Bush und Mr. Mayor"! Nach "Taxman" bedankte sich George übrigens auf japanisch ("Domo arigato") - er hatte wohl vergessen, wo er sich befand!? Danach stellte George dem Publikum die "Hijack Band" namentlich vor, was er in Japan nicht getan hat. George tauschte die E-Gitarre gegen eine Westerngitarre ein und spielte in die Ankündigung von Fairweather Low "And this is for our very good friend - George Harrison" die Anfangsakkorde von "Give me love", wobei Campbell die zweite Akkustikgitarre und Fairweather Low die Slidegitarre spielte. Blick von unserer LogeFür das nächste Stück tauschten Harrison und Campell ihre Gitarren dann wieder gegen die E-Gitarren (George Telecasterkopie von Roy Buchanan und Mike Rickenbacker mit Vox AC 30 - Verstärkern) ein. George spielte nun ein langes Intro, welches sich unter großem Jubel als Georges meistgecoverten Song "Something" zu erkennen gab. Im Mittelteil spielte George sein phantastisches Solo und im Anschluß daran Mike ein Solo. (Campbell spielte seine Soli in diesem Konzert genauso wie Clapton in Japan). Nach den Soli folgte noch einmal der "You' re asking me..." - Mittelteil, den George schon auf seiner 1974er - Tour auch schon wiederholt hatte. Dieser Song wurde vom Publikum begeistert gefeiert! Nun folgte der bis dahin "tanzbarste" Titel "What is life", bei dem auch wirklich alle im Takt klatschten und tanzten! Es folgte nun der Song "Piggies", bei dem George wieder Akkustikgitarre und Leavell das "Cemabalo" - Intro spielte. Der nächste Song begann mit einem langen Schlagzeugintro: es war Georges letzte US-Number One "Got my mind set on you", bei dem anders als in Japan, Moores Bläsersektion die "echten" Sounds lieferten. Das nächste Stück "Cloud nine" begann mit Georges Stratocaster-Slidegitarrenintro. Im Mittelteil spielten George und Campbell die Soli zugleich. Auf der Originalaufnahme der LP hatte dies Clapton mit George gespielt. Nun folgte "Here comes the sun" von Harrison natürlich wiederum "akkustisch" gespielt. Für den nächsten Song forderte er das Publikum wiederum auf mitzusingen: "there are only three words in it". Zu aller Begeisterung spielte er "My sweet Lord". Es unterlief ihm jedoch sofort in der ersten Strophe ein Verspieler, den er mit "brain failure" kommentierte! Die Slidegitarre spielte wiederum Andy Fairweather Low. In den langen Hallelujah-Chorus erwähnte George dann wieder wie 1974 die diversen Götter verschiedenster Religionen (Allah, Budda, Christ usw.) um wahrscheinlich zu zeigen, daß man glauben darf was man will. Das nächste Stück widmete er "einem bekannten Schauspieler - Les Pedicules (oder so ähnlich)". Natürlich reagierte das Publikum mit verhaltenem Beifall etwas erstaunt auf diesen Phantasienamen. Das schlug jedoch in Begeisterung um, als die ersten Takte von "All those years ago" ertönten. "God bless John Lennon" sagte George, nachdem das Lied verklungen war. Dieser Song klang live genauso wie auf Platte, wie übrigens alle neueren Songs, die er hier und auf der Japan Tour spielte. Das nächste Stück "Cheer down" begann wiederum mit einem phantastischen Slidegitarrenintro auf Georges Stratocaster. Nun folgte eine lange Version von "Isn't it a pity" mit einem tollen Mittelteil und Gitarrenduell von Campbell und Fairweather Low. George spielte hier wiederum Akkustikgitarre. Zeitweilig klang der Chorus wie "Hey Jude"!
 
Während dieses Songs verließ Ringo, den ich die ganze Zeit gut beobachten konnte, mit einigen Securitymännern seine Loge. Ringo hatte fast das ganze Konzert irgentwie den Takt mitgeschlagen - es hat ihm wohl auch gefallen! George kündigte nun den letzten Song "Devil's radio" mit "here's one to go home to" an und bedankte sich beim Publikum erneut für's Kommen. George redete wärend des Konzertes nicht viel mit dem Publikum. Er bedankte sich nur desöfteren und sagte, was dieses Konzert für ihn bedeutet. "Thank you, I didn't expect anything like this. I don't know why you all came, but it was very nice of you". Außerdem sagte er noch, "daß er geradezu paranoid war, ob es den Leuten gefallen würde". Er war wohl selbst über diesen grandiosen Erfolg erfreut. Politisch äußerte sich George nur einmal und sagte: "All we need now is to get rid of all those stiffs in parliament and then we'll be laughing". Nach "Devil's radio" verließen alle die Bühne und ein langes Gegröhle nach Zugaben hallte durch die Halle. Es war klar, daß er noch mal wiederkommt, zumal noch zwei Songs seines Japanrepertoires (er ließ "If I needed someone", "Dark horse" "Fish on the sand" und "Loves comes to everyone" weg) fehlten und die Roadies noch einige Dinge am Equipment fummelten. George und die Band kamen dann unter großem Jubel auf die Bühne zurück. Er kündigte den "incredible guitarplayer" Gary Moore an und sagte dann: "And also somebody is here tonight who's a bit of a blast from all over past... it's RINGO"! Dieser stürmte jetzt tänzelnd und die Finger zum "Victory-Zeichen" erhoben auf die Bühne, ließ sich feiern und rief "Wasn' it a great show? Let's hear it for Georgie!" Er setzte sich nun neben das zweite Schlagzeug, an dem vorher sein Sohn und danach zeitweilig Ray Cooper spielten. Erst als die ersten Takte von "While my guitar gently weeps" erklangen, setzte sich Ringo unter dem Jubel der Zuschauer an das Schlagzeug und spielte mit. Moore spielte die "Clapton"-Soli (das habe ich mir nach seinem Vorprogramm schon gedacht) und im zweiten Teil "duellierten" sich Harrison und Moore regelrecht mit ihren Les Paul-Gitarren! Es war unbeschreiblich!! Zwar hatte George einige Probleme mit seinem Verstärker und ging fast im Solo von Moore unter, aber das tat der Stimmung keinen Abbruch!
George mit Gary MooreRingo betritt die BühneGeorge mit Dhani
Nun wurde der endgültig letzte Song angekündigt, bei dem auch Joe Walsh wieder die Bühne betrat. George spielte nun das Intro von "Roll over Beethoven", dem Harrison-Song der Anfangsjahre. Im Mittelteil, bei dem die Musiker das Rampenlicht verließen und sich nur die Schlagzeuger Ringo, Ferrone und Cooper ein bestimmt zehnminütiges Schlagzeug- und Percussionsduell lieferten, saß George die ganze Zeit im Dunkeln der Bühnengänge und trank (wie oft zwischen den Songs) Tee. Cooper warf fast seine ganzen Instrumente um und forderte das Publikum immer wieder zum Nachgrölen von "Hey, Heys und Yes, Yes'" auf, was wir auch fleißig taten! Im Dunkeln konnte ich erkennen, wie sich George wieder die Gitarre umhing und mit seinem ebenfalls "gitarrebewaffneten" Sohn Dhani (wie in Japan teilweise auch) und den anderen Musikern wieder in das Geschehen eingriff und das "Roll over Beethoven" zu Ende spielte. Dazwischen lag noch ein kleines "Gitarrenduell" zwischen Dhani und George, dem der Vaterstolz in Gesicht geschrieben stand! Nach diesem Song verbeugten sich alle und die Kandidaten der "Natural Law Party" betraten wieder die Bühne und bedankten sich bei George. Eine der Damen hängte ihm dann noch einen Blumenkranz um den Hals, den sich George vor's Gesicht hielt und einige "mädchenhafte" Bewegungen zur Belustigungen der Zuschauer durchführte.
 
Nach dem Konzert aßen wir noch einige Lachsschnitten aus der Beach Boys - Loge und gegen 23.30 Uhr beobachteten wir noch wie Ringo unter großer Aufruhr an Fans und Presse durch den Künstlerausgang wieder die Halle verließ und in ein bereitstehendes Auto stieg. George wählte schon früher einen anderen Ausgang. Nach dem Konzert fand im Dorchester Hotel noch eine Party statt, auf der sich alle, so auch Maureen Starkey und Pattie Boyd (!), Mary McCartney, die Ringo-Kinder sowie Julian Lennon, der sich das Konzert auch angeschaut hat, wiedertrafen und für die Presse posierten. Das Konzert war ohne Übertreibung der absolute Höhepunkt für jeden Beatlesfan (meiner war es)! George war einfach super drauf, sang und spielte phantastisch, nichts von der üblichen Nervosität war zu spüren und man hatte sogar noch Ringo live spielen sehen! Es war einfach (auch musikalisch) besser als man erwarten konnte! Das Publikum war auch wesentlich frenetischer (ein unbeschreiblicher Lärm) als bei der Japan Tour oder McCartney-Konzerten. Die Band war auch phantastisch und man konnte gut beobachten, wie George durch Kopfnicken der Band, besonders Campbell, die Einsätze zeigte! Da es George auch so einen Spaß gemacht hat, wie man aus der sehr positiven Presse erfahren konnte, ist es sehr wahrscheinlich, daß ähnliche Konzerte mit George noch öfters stattfinden werden! Von dem Konzert gibt es mittlerweile zwei gute CD-Mitschnitte ("Overexposed and hypnotized" und "Hari and the Hijack Band", das zweite mit Vorprogramm ) und wie üblich auch verschiedene Videomitschnitte. Schade, daß nichts offiziell veröffentlicht wurde!! Fotos diesen Konzertes und der Rehearsals wurden in dem Luxusbuch "Live in Japan" von Genesis veröffentlicht.
 
nach der Show mit Julian Lennon und Lee StarkeyBootleg: Overexposed And HypnotizedBootleg: Hari and the Hijack Band