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  Reisebericht Liverpool vom 01.09. bis 10.09.2009 von Holger Menzel  (Teil 2)
Am nächsten Tag hatten wir nach einigen "Verwirrungen" die National Trust Tour gebucht, bei der man die Häuser (innen absolutes Fotografierverbot) von John und Paul besichtigen kann. Man sollte aus dem Internet ausgedruckte Belege mitbringen (hast du etwa unseren Drucker auch mit, Schatz?), als Nachweis. Das ging natürlich nicht, also zur Info in den Albert Docks gehen und dort bezahlen. Ging auch nicht, weil Öffnungszeit erst um 10.00 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt sollte aber schon die Tour starten. Na ja, es hat ja dann noch geklappt.
 
Unser Fahrer war 10 Jahre lang Soldat der britischen Armee in Herford und konnte unserer sehr gemischten (Japan, Australien, USA, Deutschland und.....Kensington!) Gruppe schon einige Anekdoten erzählen. Mit dem australischen Ehepaar haben wir uns ein wenig angefreundet. "Die kommen extra aus Australien hierher, um Liverpool zu sehen". Boa Eyh!!
Die Besichtigung der Häuser war ein Höhepunkt unserer Tour und wirklich: das Eintrittsgeld lohnt sich, trotz des Fotografierverbotes.
 
Der Bewohner Colin berichtete von einer Japanerin, die sich an die Badewanne geklammert hielt und das Interieur mit Küssen versucht hat zu überziehen. Sie musste mit Gewalt entfernt werden. Na ja,... so verrückt waren wir nicht.
 
Jedenfalls hat unser "Working Class Hero" ganz nett gelebt. Mendips, Menlove Ave. 251.
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 ,   Hier das schon sehr "spartanische" Heim von Paul. Der jetzige Bewohner, ich glaube mit Namen John, sieht tatsächlich Paul ein wenig ähnlich und macht auch seine Witzchen.
 
John war noch von der Beatles Week sehr heiser, aber uns hat auch wegen der Fotos von Pauls Bruder diese Besichtigung mehr gefallen als die von Mendips. Jedenfalls konnte man sehen aus welch bescheidenen Verhältnissen Sir Paul stammt. ( Zu den anderen Häusern weiter unten mehr.)
Beim nächsten Foto fällt mir nur ein: Die armen Nachbarn! Die Dame aus Texas legte sich zum Foto vor das Schild in der Hecke.  ,  
Am Nachmittag ging es dann wieder in die Stadt, wo wir die Ausstellung von Cynthia und Julian Lennon "White Feather-The Spirit of John Lennon" besichtigt haben. Ich möchte hier niemanden zu nahe treten, die Ausstellung war auch sehr schön und informativ (Fotografierverbot!) aber..... Es wirkte auf uns doch ein wenig wie, "jetzt wollen wir auch ein wenig an dem ganzen Hype teilnehmen. Und hallo, ich Cynthia war auch noch da und mein armer Sohn wurde von John sehr vernachlässigt..." Sorry, das war unser persönlicher Eindruck. Bis auf einige Fotos, die ich noch nicht kannte, hat uns die Ausstellung nicht so umgeschmissen.
 
Die Ausstellung ist übrigens in einem Gebäude gegenüber vom Royal Liver Building untergebracht, in dem man auch Fahrkarten für die Fähre kaufen konnte, was wir natürlich auch an einem anderen Tag getan haben. Außerdem ist ein Liverpool-Andenkenshop und (welch Wunder!) ein FabFourStore untergebracht. Die Fährrundfahrt war schön, es wird wirklich jedes Mal beim Einlaufen am Dock das Lied "Ferry cross the Mersey" angespielt. Ich glaube, die Besatzung hört sich das Teil NICHT mehr privat an.


Auch abends hatte ich einiges "zu tun"!
Eine Auswahl meiner Nachtaufnahmen.
 
 
Das erste zeigt das unter Beatlesbegeisterten bekannte "Empire Theatre"
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Gegenüber steht die St. George’s Hall in der angeblich eine Austellung mit George Harrison Memorabilia gezeigt werden sollte. "Unfortunatly finished, Sir" Aber auch so beeindruckend!    :
Außerdem noch mal das Royal Liver Building    :
Am nächsten Tag machten wir dann einen anstrengende Fußmarsch geführt von dem Buch "The Beatles’ Liverpool – The Complete Guide". Alles was man per pedes ablaufen kann, sind wir auch abgelaufen. Wir kennen Liverpool jetzt besser als unsere Heimatstadt – jedenfalls quasi. Und was wir nicht gefunden haben, war auch nicht da (Grins)
 
Gesehen haben wir die Liverpool Town Hall, von der die Beatles `runterwinkten, den Cassanova Club, St. John’s Garden, in dem zwei Bäume für John und George gepflanzt wurden, die Picton Library (zwischen World Museum und Walker Art Gallery), das Odeon Cinema, wieder das Empire Theatre, gegenüber die St. George’ Hall, an der sich nach der Ermordung von John einige zehntausend Menschen versammelten, dann das Britannia Adelphi Hotel, den nackten Mann am Lewis’s Store, unter dem sich John und Cyn öfter getroffen haben sollen, das ehemalige Standesamt in der Mount Pleasant 64, in dem John und Cyn getraut wurden, Rodney Street 4, das Geburtshaus von Brian Epstein, als nächstes (nach längerem Suchen und Ansprechen von mehreren Einheimischen, die uns suchend den richtigen Weg gewiesen haben – sehr nett) das ehemalige Oxford Street Maternity Hospital, in dem John am 09.10.1940 geboren wurde, danach das Everyman Theatre, in dem einige Liverpooler Gruppen gespielt haben, dann das Royal Liverpool Children’s Hospital in der Myrtle Street (jetzt das Community Colleges’s Arts Centre), in dem einem uns bekannten Drummer der Blinddarm entfernt wurde, danach die Philharmonic Hall, dann in der Falkner Street 36 das Honeymoon Flat von John und Cynthia (von Brian Epstein gemietet), das Ye Cracke, eine Kneipe, in der unsere Lieblinge verkehrten, dann Pauls und Georges High School (jetzt das Liverpool Institute for Performing Art (LIPA)), dann das Haus, in dem sich Stuart Suttcliffes Wohnung befand in der Percey Street 9 und die Wohnung in der Gambier Terrace 3, aus der John auszog, um nach Hamburg zu gehen, das Jacaranda, wo wir –nicht- Allan Williams getroffen haben, das Neptune Theatre in der Hanover Street und in der Fußgängerzone den ehemaligen NEMS-Plattenladen, der aber nicht mal mehr zu erahnen ist. Zuletzt kamen wir wieder in der Mathew Street im Cavern an, in dem wir uns noch "ein wenig" Musik angehört haben. Von allen Gebäuden habe ich Fotos, die natürlich nicht soo viel aussagen und den Rahmen hier völlig sprengen würden.
 
Der nächste Tag sollte uns weniger fordern. Wir buchten die "FabFourTaxiTour", die wir jedem wärmstens ans Herz legen können. Für immerhin 45 Pfund (aber jedes Pfund wert!!) wird man per Taxi von einem sehr gut geschulten Guide (Hi folks, where are you from?) zu vielen Beatles Stätten gefahren und dabei mit Tausenden von Infos versorgt. Unser Fahrer hieß Calvin und änderte sofort für uns einen Fahrplan, da wir Johns und Pauls Haus ja bereits kannten.
 
Los ging es mit Johns Geburtshaus welches wir zwar selbst bereits "erwandert" hatten, aber eben ohne Infos.    :
Dann wieder das LIPA:    :

Danach das Empress ("sind wir jetzt im Ringo Land?"),
welches direkt beim (ehemaligen) Heim von Ringo steht.
      
 
Nach kurzem Klingeln die Besichtigung von Ringos Haus
(Admiral Grove 10), äußerst nett begleitet durch die derzeitige Bewohnerin Frau Margaret Grose (Beatles Ambassador).
   : Hier ist sie, die ehemalige Nachbarin, die Ringo noch als kleinen, "often ill", Jungen kannte und jetzt das Haus bewohnt und das Wohnzimmer für eine kleine Führung zur Verfügung stellt. Das war wirklich ein sehr bewegender Augenblick, auch durch die unendliche Freundlichkeit, der sehr betagten Dame. Leider soll das ganze Viertel abgerissen werden, nur Ringos Haus soll Stein für Stein im Museum wieder aufgebaut werden. In diesen mehr als beengten Wohnverhältnissen will heute niemand mehr wohnen. Calvin, unser Fahrer, bei Margaret bestens bekannt, erzählte dabei natürlich viele, wirklich viele kleine Anekdoten über die Beatles. Er prüfte mit einigen Fragen auch mein Wissen, wobei ich mich gar nicht so schlecht geschlagen habe. (This guy knows a lot...) Jaja, antwortet meine Frau. (Grins)

    Weiter gings.
    Na, das ist ja allen hier, wenigstens von Fotos her, bekannt. Auch hier Geschichten über Geschichten!


Über die Penny Lane (jedes Geschäft ist noch vorhanden, wie vor fast 50 Jahren!) ging es zum absoluten Höhepunkt der Tour, nämlich zur St. Peter’s Church, wo am 06.07.1957 das legendäre Konzert der Quarry Men Skiffle Group stattfand, bei dem John und Paul sich das erste Mal trafen. Begleitet wird diese Besichtigung durch Dave Peters, der .....dabei war!!!
 
 
Dave ist schwer krank (wenn wir das richtig verstanden haben Lungenkrebs), aber sehr lebenslustig, sehr nett und keinesfalls gelangweilt von uns. Der Ort hatte für uns etwas magisches, was man hier nur schwer beschreiben kann!!
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Gegenüber dann ein bekannter Grabstein.
Auch hier die drei Möglichkeiten zur Namensgebung des Songs
sehr anschaulich von unserem Guide rübergebracht.
(Welche das sind, wisst ihr ja bereits!)
 
Danach ein kurzer Stopp in der Arnold Grove 12, wo George seine Jugend verbracht hat. Die Gegend sieht auch heute sehr ärmlich aus und ich bewundere die Bewohner und die Nachbarn sehr. Sie müssen wegen der Fanbelästigung eine Engelsgeduld haben.
 
Währenddessen machte unser Fahrer noch die Besichtung des Casbah-Coffe-Clubs per Handy klar und da endete unsere Tour mit ihm auch. Das war wirklich mehr als klasse! Vielen Dank Calvin!!!!
In der Casbah erwartete uns dann Roag Best (Halbbruder von Pete und Sohn von Mona Best und Neil Aspinall), der uns mehr als begeistert und uns begeisternd durch die Kellerräume führte.
 
Roag war ein wenig schwer zu verstehen (welcher Dialekt mag das sein?), aber mit einigen Nachfragen sowie Händen und Füßen war auch hier die Verständigung so gut wie zwischen alten Freunden und das Beste war: Wir waren an diesem Morgen die einzigen Gäste, so dass er sich für uns viel Zeit nahm. Roag ließ uns zu keiner Sekunde spüren, dass wir irgendwie "Eindringlinge" waren, ich glaube das sieht man dem Bild mit ihm auch an! Mal abgesehen davon, dass die Führung natürlich auch Geld kostet, waren diese Geschichten, die er ja auch nur aus zweiter Hand hat, sehr aufregend für uns.
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Unten: diese Deckenmalerei soll von John stammen
(3. Versuch, nachdem die ersten zwei nicht den Geschmack von Mona Best trafen.)
   
 
 
  Hier noch das Bild mit Roag Best, der uns geduldig seinen Namen buchstabieren musste, da wir ihn noch nicht gehört hatten. Ich glaube auf dem Foto kommt ein wenig die Freundlichkeit, mit der wir empfangen wurden, rüber. übrigens, der Keller ist seeehr eng und die Decke seeeeehr niedrig. Für große Personen ist das nix. Unglaublich, dass die Gäste damals bis auf die Straße standen, um eingelassen zu werden!
 

 
So jetzt komme ich mit meinem Bericht auch zum Ende (und ich hoffe, euch nicht gelangweilt zu haben!!)
 
Von den Kathedralen, den restlichen Museen, der Stadt Liverpool als Einkaufsstadt an sich und vielen anderen Begebenheiten berichte ich hier natürlich nicht. Jedoch kann ich euch versichern: Liverpool ist einen Besuch wert und wir waren froh, 10 Tage Zeit gehabt zu haben, so dass man alles in aller Ruhe angehen konnte. Wir sind nicht nur auf Beatles-Spuren gewandelt, sondern haben auch ein Liverpool im Wandel von einer alten Hafenstadt hin zur modernen europäischen Großstadt gesehen und die Reise hat mir und auch meiner geduldigen Frau (vielen Dank ELKE!) viel Spaß gemacht.

Liebe Grüße ans Forum (dem ich mehr als einige Tipps verdanke!)
PS: Als letztes Foto noch mal das Albert Dock:
PPS: Für Fragen stehe ich per PN gerne zur Verfügung!


 
 
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