Bin heute Abend noch recht spontan zu Ringo nach Düsseldorf gefahren. Versuche mal, eine kurze Zusammenfassung meiner Eindrücke zu geben.
Zunächst einmal war der Zuschauerzuspruch recht erfreulich: Die Philips/Mitsubishi-Electric-Halle wurde etwa in halber Größe bespielt (für die, die sie kennen: ohne die hintere Tribüne und nur mit den unteren Seitentribünen, Innenraum bestuhlt) und war in dieser Konfiguration praktisch bis auf den letzten Platz gefüllt. Müssten ca. 3000 Besucher gewesen sein.
Die - m. E. eigentlich unnötige - Vollbestuhlung hat der Stimmung zum Glück keinen Abbruch getan. Fast alle Leute im Innenraum standen von Beginn an und setzten sich auch im Verlauf des Konzerts nur selten hin - was auch Ringo in einer seiner Ansagen positiv würdigte.
Überhaupt war der Meister gut gelaunt, brachte ein paar nette Scherze (vor "Yellow Submarine" etwa: "If you don't know this song, you must be at the wrong venue... or you're probably waiting for Lenny Kravitz" - in Anspielung auf ein Konzert, das im Herbst in der Philipshalle stattfinden wird). Gesanglich war der gute Richard so na ja, vor allem beim Opener "It don't come easy" war die Trefferquote bei den Tönen nicht allzu hoch.
Die Setlist war nahezu identisch mit der aus Hamburg - mit einer Ausnahme: "Peace Dream" wurde ersatzlos gestrichen. Die Show war also etwas kürzer, insgesamt 110 Minuten. Am Ende gab's wieder den bereits von Ansgar beschriebenen und kritisierten vorzeitigen Abgang von Ringo.
Unter dem Strich war es ein netter und unterhaltsamer Abend, musikalisch aber nicht immer so mein Ding. Von den All Starrs haben mir Gregg Bissonette, Wally Palmar und Richard Page am besten gefallen. "Kyrie" (das ich in den 80ern tatsächlich als Single besessen habe) war für mich der beste Song des Abends und hat das Publikum förmlich von den Sitzen gerissen, nachdem es sich während Gary Wrights "Dream Weaver" erst einmal niedergelassen hatte. Mit Garys Musik kann ich leider überhaupt nichts anfangen, wenngleich er sicherlich ein guter Musiker ist. Das gilt auch für Rick Derringer. Die beiden Songs von Edgar Winter fand ich okay.
Mit Ringos eigenen Songs tue ich mich auch mitunter sehr schwer. Muss zugeben, dass ich mir seit "Time Takes Time" kein Album mehr von ihm gekauft habe. Auch an diesem Abend aus meiner Sicht Licht und Schatten: "Back Off Boogaloo" fand ich das Highlight, die Version von "Act Naturally" hingegen etwas arg großväterlich. Wie auch immer: Schön, ihn mal wieder live gesehen zu haben. So viele Ringo-Tourneen durch Deutschland wird es wohl nicht mehr geben.
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